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Bei einer Wahlveranstaltung von Donald Trump sieht man in die Höhe gestreckte Qs. Foto: Scott Olson/Getty Images/AFP
Bild: Scott Olson | Getty Images/AFP

Foschungsquartett | QAnon: Verschwörungsmythen in der Corona-Krise

Gefährliche Mythen: QAnon und Adrenochrome

Eine geheime Elite lenke die Geschicke der Welt und betreibe ein global agierendes Pädophilen-Netzwerk. Um die Kinder unerkannt aus ihren Fängen zu retten, seien weltweit Ausgangssperren verhängt worden. So erklären Anhänger der QAnon-Bewegung die Situation während der Corona-Krise. Das klingt krude, ist aber nicht ungefährlich.

Schilder mit großen Qs werden auf den Wahlkampfveranstaltungen von Donald Trump in die Höhe gereckt. An diesem Zeichen sind die Anhänger der QAnon-Bewegung erkennbar. Q ist das Kürzel für einen vermeintlichen Informanten aus dem Weißen Haus, der die Anhänger in Onlineforen mit angeblichen Insider-Informationen versorgt.

Krude Schlüsse, gefährliche Logik

Sie glauben, dass eine geheime Elite die Geschicke der Welt lenkt – und nebenbei noch einen global agierenden Pädophilen-Ring betreibt.

Adrenochrome ist die Hexensalbe des 21. Jahrhunderts.

Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter von Baden-Württemberg

Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter von Baden-Württemberg

Mithilfe von Folter würde die Elite „Adrenochrome“ gewinnen. Ein Mittel, das ihre Mitglieder benötigen – denn es verlängere das Leben und halte die Konsumenten jung.

So krude diese Erzählung auch wirkt, die steigenden Gefolgschaftszahlen und die Gefahr, die von einigen Anhängern ausgeht, dürfen nicht unterschätzt werden.

Es braucht die richtigen Strukturen, um zu verstehen, dass das nicht nur ein paar Freaks sind – sondern dass davon eine reale Gefahr ausgeht.

Patrick Stegemann, Soziologe und Autor des Buches „Die rechte Mobilmachung: Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen“

Patrick Stegemann, Soziologe und Autor des Buches "Die rechte Mobilmachung: Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen"

Eine grausame Analogie

Tobias R., der im Februar zehn Menschen in Hanau erschossen hat, hatte Verbindungen zur Szene. Und auch Daniel S., der im April 2020 den 15-jährigen Arkan Hussein Khalaf erstochen hat, folgte laut Recherchen der ZEIT Seiten, die der QAnon-Bewegung inhaltlich nahestehen.

In der aktuellen Folge des Forschungsquartetts hat sich detektor.fm-Redakteur Jonas Junack diesen Theorien gewidmet. Mit dem Antisemitismusbeauftragten von Baden-Würtemberg und Host des Podcasts „Verschwörungsfragen“ Dr. Michael Blume hat er über die Geschichte von QAnon und Adrenochrome gesprochen. Patrick Stegemann, Autor des Buches „Die rechte Mobilmachung“, erklärt, welche Gefahr von den Anhängern tatsächlich ausgeht.

Hier gibt es Faktenchecks zur Corona-Krise: von Correctiv, dem Bundesministerium für Forschung und vom NDR.

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